Re: Traumdeutung
von Idefix » Mi 7. Jan 2015, 19:25
Hi Günter und Hallo an alle,
ich möchte noch etwas ergänzen - ich liebe meine Bilderwelten sehr, in Träumen und Imaginationen fühle ich mich zuhause, sicher, geborgen und wohl - und ich empfinde sie wie ein Weltenwandler, der aus der "realen" kalten Welt die mich umgibt Heim kommt. Dabei mache ich keinen Unterschied zwischen schönen und nicht so schönen Träumen. Sie sind mir alle gleich lieb und wertvoll und einige von ihnen möchte ich mit euch teilen:
Aus meiner Kindheit: Mal stand ich auf endlosen Gleisbetten, die bis zum Horzont reichten, sah und hörte Züge auf mich zurasen, versuchte wegzulaufen, resignierte und stellte fest, dass die Züge einfach durch mich hindurch fuhren, wie Hologramme... ein anderer war, dass ich im Schwimmbad bis zum Grund des Beckens tauchte, beim Abstoßen merkte, dass ich durch ihn hindurchfassen konnte, ihn durchschwamm, in ein neues Becken, bis zum Grund usw., bis mir plötzlich einfiel, dass ich ja Luft zum Leben bräuchte. So tauchte ich auf und knallte unter den zuvor noch durchlässigen Boden, wie unter Eis... und dann wie oben: Panik, der Versuch zu entkommen, Resignation und siehe da, ich konnte unter Wasser atmen.
Der für mich damals schlimmste war jedoch, dass ich im Traum real erlebte, wie ich meine Mutter beim Erdbeerpflücken mit unserem damaligen Brotmesser erstach. Ich rammte ihr das Messer direkt in den Unterbauch, aus dem ich gekommen war, fühlte sogar, wie ihr Blut mir warm über die Hand lief...
Aus diesem Traum bin ich aufgewacht und hatte das schlechteste aller schlechten Gewissen meiner ganzen kleinen Welt und war froh, als ich sie sah... das war nicht oft so, denn ich hatte damals schon sehr große Angst vor meiner Mutter.
Spätere Träume: Während meiner Schwangerschaft hatte ich vermehrt Träume, wie meine Mutter mich durch die regnerische Nacht verfolgt, mir mein in den Mantel gehülltes Kind zu entwenden. (7 Jahre blieb ich ungewollt kinderlos und auch später konnte ich meiner Mutter meine Kinder nicht anvertrauen)
Jahre später wurde ich von zwei Männern vor meinem Garten zusammengeschlagen (leider kein Traum!) und habe in der Nacht darauf (jetzt kommts...) geträumt, dass ich - statt wie eine Salzsäule alles über mich ergehen zu lassen - einen der Täter mit einem einzelnen Schlag abgewehrt hatte, so dass er, wie in Zeitlupe, von mir weg, geschätzte 20 Meter rückwärts durch die Luft bis hinter sein Auto in den Graben flog... man, war das befriedigend !
Seither habe ich keine Alpträume mehr. Also da sind schon einige drunter, vor denen man sich wirklich gruseln könnte, doch sie machen mir keine Angst mehr...
z.B. habe ich geträumt, wie ich zu Kriegszeiten an einer roten Klinkersteinwand gelehnt in Schutt und Aschehaufen saß und ein Mann von Kopf bis Fuß in beige gehüllt (wie der Sensemann nur eben nicht in schwarz) durch die Trümmer auf mich zukam.
An der Stelle bin ich aufgewacht und habe mir nach einem Gespräch darüber vorgenommen, den Ort in meinem Traum noch einmal zu besuchen, um den Verhüllten zu fragen, wer er sei und was er von mir wünschte. Und siehe da, in der folgenden Nacht hob die Gestalt ihren Kopf und lüftete seine Mütze so weit, dass ich meinen Opa darunter erkennen konnte.
Nun bin ich nicht so der Traumdeuter, der sich an den Bildern festhält... daher, jeder der sich in der Deutung auszukennen glaubt, sei eingeladen, wenn es Zeit und Muse zulässt.
Liebe Grüße